Behandlung im Ausland

Du hast nun lange Zeit nichts von mir gehört. Das bedeutet allerdings nicht, dass sich in der Zwischenzeit nichts getan hat. Wie du auf der Startseite lesen kannst, hat meine Mutter beschlossen den Blog nicht mehr regelmäßig weiterzuführen bis ich selbst entscheiden kann welche Erlebnisse ich mit dem Rest der Welt teilen möchte und welche nicht. In diesem Fall hab ich mit meiner Mama ausgemacht, dass sie in meinem Namen einen Artikel schreiben darf, denn es geht diesmal um eine wichtige Sache.

 

Ich bin nun schon ein echt großes Mädchen und durch mein schnelles Wachstum hat sich mein rechter Fuß deutlich verändert. Leider können meine Schienen, die ich 23 Stunden am Tag trage und meine Dehnungs- und Muskelübungen diese Veränderung auch nicht stoppen. Ja, Du hast richtig gehört! Ich trainiere jeden Tag fleißig vor dem Schlafengehen und auch wenn es mir natürlich nicht immer Spaß macht bin ich doch wirklich stolz auf mein Durchhaltevermögen. Und meine Mama erst recht! Da aber mein Fuß trotzdem immer schlechter wird und meine Orthopädinnen schon längere Zeit verschiedenste Operationen empfehlen hat sich Mama für mich informiert, welche alternativen Operationsformen denn in Frage kommen um eine Sehnenversetzung mit anschließender Gipsbehandlung zu verhindern. Denn das wäre für mich für viele Wochen eine aufwendige unangenehme Einschränkung.

 

Mit allen notwendigen operativen, nicht operativen Behandlungen und Diagnostiken (von Geburt bis heute) zusammengerechnet hatte ich im letzten Sommer die 22. Narkose in meinem Leben. Ich kann mir selber gar nicht richtig vorstellen wieviel das ist. Ich weiß nur eins, ich hasse Narkosen und jegliche Arten von Nadeln! Meine Mama spricht bei meiner Angst von "blanker Panik". So ein Ereignis ist also für Mama und mich immer eine "große" Sache.

 

Zum Glück sind Mama und ich uns einig, dass es am besten ist so wenige Narkosen wie irgendwie möglich zu haben. Darum möchte ich mich im Ausland bei einem Spezialisten operieren lassen, der eine Methode entwickelt hat meine Spastik - so nennt man die verkrampfte Muskelschwäche, die mit meiner Hirnverletzung einhergeht- mit einem Kurzeingriff an bis zu 14 Muskeln zu mindern. Ich war mit Mama und ihrem Freund Burkhard schon bei ihm in Barcelona zum Kennenlernen. Er kann mir helfen, dass ich meine rechte Körperhälfte wieder besser und geschmeidiger bewegen kann. Und wenn ich mehr Bewegungsfreiheit habe, kann ich neue Bewegungsmuster lernen und meine Muskeln können besser wachsen. Vielleicht brauche ich dann keine regelmäßigen Botoxbehandlungen, keine anderen Operationen und später einmal auch keine Orthesen mehr. Das wäre wie ein Traum für mich!!

 

Ich freue mich nun schon riesig auf die Operation! Ja, wirklich! Zumindest darauf was danach ist, denn ich habe meine Mama schon ganz oft gefragt, ob ich meine Hand dann endlich normal bewegen kann. Mama und der Doktor meinen, dass das nicht so einfach geht, wie ich mir das wünsche und dass da ganz viel Training dazugehört. Ich kann mir da nicht so viel darunter vorstellen aber ich weiß eines ganz genau: Wenn ich mir vorstelle, dass ich meine rechte Hand plötzlich gut bewegen kann, muss ich immer vor Freude in die Luft springen (und das ist bei mir eine echte Höchstleitung!). Wie das nach dem Eingriff mit dem Üben funktionieren soll ist mir noch völlig einerlei ;-P. Aber auch schon eine kleine Verbesserung würde mich und natürlich Mama sehr freuen.

 

Nun ist es so, dass die OP leider in einer Privatklinik durchgeführt wird und daher von der gesetzlichen Krankenkasse nur mit einem kleinen Bruchteil der tatsächlichen Kosten gedeckt ist. Hinzu kommen noch Unterkunft, Flug und Verpflegung. Es handelt sich dabei um mehrere tausend Euro, die wir zusammenbekommen müssen.

 

Einen kleinen Teil haben wir schon aus Spenden erhalten. Danke an das Cafe Wernbacher (und seinen Stammkunden) und an das Engagement von Mama's Chef Norbert Riedl und ihren lieben Arbeitskolleginnen und Kollegen! Sie sind gerade dabei ein tolles Benefizkonzert zu organisieren :-D  <3. Mama freut sich sehr über die tolle Unterstützung und natürlich auf das abwechslungsreiche und spannende Programm des Konzertabends!

 

Die Einladung zum Benefizkonzert wirst du in den nächsten Wochen auf meiner Seite finden. Ich werde selbst sogar dabei sein und es findet zufällig genau am Vorabend von meinem Geburtstag statt! Ich freue mich auf jeden der kommt!

 

Bis bald,

deine Hannah

 

 

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Bittermann (Mittwoch, 29 März 2017 07:30)

    Hallo , ich drucke Hanna ganz toll den Daumen. Mein Sohn hat auch nur eine funktionierende Gehirn Hälfte , Operation War 2015 in Voggtareut.
    Gott stehe euch bei.